»Es zeugt von überragender Meisterschaft, wie György Dragomán, 1973 als Angehöriger der ungarischen Minderheit im rumänischen Siebenbürgen geboren und heute in Budapest lebend, den Roman Der weisse König eröffnet. Die ganze höllische Melange der Gefühle, die das Buch durchzieht, ist da: die Angst und die Hoffnung, die Verzweiflung und der Verrat, die Liebe und der Trotz, die Gewalt und das Ausgeliefertsein. Die Deportation des Vaters ist der Schock, der dem kindlichen Ich-Erzähler die Augen öffnet für die Agonie von Ceausescus Rumänien. Fortan besitzt er diesen glasklaren, hellwachen und doch etwas naiven Blick, der die Szenerie in ein hyperreal düsteres Licht rückt. Wenn Imre Kertész’ György Köves, der 1944 gläubig staunend durch Auschwitz ging, in der ungarischen Literatur einen Nachfolger gefunden hat, dann hier in Dzsátá. Und wie im Roman eines Schicksallosen stellt eine Ironie sich ein, die im Hinblick auf ein System von perverser körperlicher und seelischer Gewalt eine subversive Ästhetik des Widerstands begründet.« Andreas Breitenstein, Neue Zürcher Zeitungzum Artikel