Andererseits verstärkt der Kinderblick in seiner Verengung die wuchtige Wirkung: Der Wissensvorsprung, der erweiterte Erfahrungshorizont, den der erwachsene Leser dem kindlichen Erzähler Dzsátá gegenüber hat, macht dessen Schilderungen noch schwerer erträglich und kehrt gleichzeitig die absurden Seiten der Diktatur hervor – wenn das Fußballspiel denn schon stattfinden müsse, erklärt ein Soldat am Tag nach Tschernobyl, dann solle er, Dzsátá, der Torhüter, wenigstens den Kontakt mit dem Ball und dem Rasen meiden, dann sei die Strahlung nicht so gefährlich. (…)

Selten hat man das ambivalente Glück, die physischen und psychischen Bedingungen eines diktatorischen Regimes literarisch so beklemmend vorgeführt zu bekommen wie in diesem brillanten Buch. Christoph Schröder, Süddeitsche Zeitungzum Artikel